Die Menükarte erstellen – Aber richtig!

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© Stella de Smit /unsplash.com

Nicht selten wird die Menükarte in einem Restaurant bezüglich ihrer Wirkung auf den Gast unterschätzt. Dabei ist die Menükarte ein wichtiges Marketingtool und ein Bestandteil der Imagepflege.

Was braucht es schon, um eine Menükarte zu erstellen? Die aufzuführenden Menüs, die Preise, die Vorgaben bezüglich der Lebensmittelkennzeichnung, eine relativ stabile und möglichst feuchtigkeits- sowie schmutzabweisende Hülle und das war es schon? Weit gefehlt, denn die Speisekarte ist üblicherweise für den Gast die wichtigste Informationsquelle bei seinem oder ihrem Besuch in Ihrem Lokal. Darum sollte dem Punkt Menükarte erstellen durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Aufmerksamkeit, die sich übrigens auszahlt. Etwa in erhöhter Kundenbindung, aber auch in Bezug auf den Umsatz. Wie das funktioniert, wird Ihnen in diesem Artikel erläutert.

Menükarte erstellen – Verkaufspsychologie und Design

Die in der Überschrift aufgeführten Begriffe der Verkaufspsychologie und des Designs stellen beim Menükarte erstellen die Leitpunkte dar.

Den Anfang macht hierbei die Verkaufspsychologie, weil sie zugleich den vordergründig wichtigsten Text beinhaltet, die Preise.

Punkt 1: Preisgrenzen

Bei der Kalkulation der Preise für das einzelne Menü stellen glatte Eurobeträge immer eine Schwelle dar, die der Gast ungern überschreitet. Also bleiben Sie unterhalb dieser Schwelle. Ein Menü, das auf der Karte 7,90 € kostet, sieht preislich attraktiver aus als dasselbe Menü für 8 €. Auch wenn Sie aus der Kalkulation heraus das Menü sogar für nur 7,70 € anbieten könnten, ist es sinnvoller und lukrativer, es für 7,90 € anzubieten. Der Gast erkennt mit der Annäherung an die 8 € eine höhere Wertigkeit, gleichzeitig jedoch werden vor allem 7 und nicht 8 € wahrgenommen. Die weiteren Vorteile liegen darin, dass bei der Begleichung der Rechnung gerne 10 Eurocent Trinkgeld gegeben werden und wenn nicht, dann vereinfacht sich für die Servicekraft die Kleingeldrückgabe. Das spart Zeit und es verhindert, dass das Kleingeld ausgeht.

Punkt 2: Den Preis optisch kleiner wirken lassen

Stellen Sie den Preis auf der rechten Seite der Menükarte einfach als nackte Zahl dar. In der Schriftgröße einen Punkt kleiner als der Name des Menüs und weder fettgedruckt noch kursiv. Auch kein Eurozeichen oder das Wort Euro ausgeschrieben. Zum einen wirkt es eleganter als mit dem profanen Währungszeichen und zum anderen wird dem Preis seine Bedeutung genommen. Das funktioniert tatsächlich. Natürlich dürfen Sie den Gast nicht im Ungewissen lassen, mit welcher Währung in Ihrem Restaurant bezahlt wird. Dazu genügt jedoch eine Fußzeile auf jeder Seite der Menükarte.

Punkt 3: Geben Sie Ihren Speisen mehr „Gewicht“

Der Mittelpunkt bei dem größten Teil aller angebotenen Speisen ist entweder Fleisch oder Fisch. Vereinfacht ausgedrückt kauft niemand „Pommes mit Schnitzel“, wohl aber „Schnitzel mit Pommes“. Dem Fleisch oder dem Fisch nun noch eine Gewichtsangabe beizufügen, erhöht die Priorität. Sehr wichtig hierbei ist, dass mehrere Speisen mit unterschiedlichen Gewichtsangaben angeboten werden, um dem Gast Vergleichsmöglichkeiten geben zu können. Traditionell werden vor allem Steaks mit Gewichtsangaben versehen, das kann aber genauso auf das Schnitzel oder ein frisches Fischgericht bezogen werden, nicht jedoch bei kleinteiligen Speisen wie Gulasch.

Punkt 4: Lassen Sie mit Kreditkarte bezahlen

Auch wenn gerade in Deutschland nach wie vor bevorzugt mit Bargeld bezahlt wird, sind Kreditkarten auch hierzulande auf dem Vormarsch. Darum dürfen beim Menükarte erstellen die Einfügung der verbreiteten Kreditkartenlogos nicht fehlen. Am besten in der Fußzeile jeder Seite der Menükarte. Kreditkartenzahler geben ihr Geld leichter aus als Menschen, die nur mit Bargeld hantieren.

Punkt 5: Die „besten“ Preise nach oben

Damit ist keineswegs gemeint, dass die Speisen mit den günstigsten Preisen ganz oben auf der Menükarte aufgeführt werden sollen. Die Vorstellung, dass Menschen ein Restaurant aufsuchen, um möglichst preisgünstig zu speisen, ist grundfalsch. Im Durchschnitt werden die an oberster Stelle stehenden Speisen häufiger als die nachfolgenden Gerichte geordert. Das ist wie mit den Suchergebnissen im Internet. Die ersten drei Links werden am häufigsten angeklickt. Also setzen Sie die Speisen an die oberste Stelle, die für Sie die größte Gewinnspanne beinhalten. Eine Variante davon ist die „Bestenliste“. Etwa eine Extra-Seite mit den vorgeblich meistgewählten Speisen. Ebenfalls wichtig in dieser Beziehung sind bestimmte einzelne sehr teure Menüs, die sich deutlich von den anderen Preisen abheben. Dadurch wirken die anderen Menü-Preise günstiger.

 

Das Design beim Menükarte erstellen

Das Auge isst mit. Das bezieht sich nicht allein auf die Tellerspeise und deren Anrichtung. Menükarten sind die wohl am häufigsten in die Hand genommenen Objekte in einem Restaurant, weshalb ihr äußeres Erscheinungsbild schnell leidet.

Punkt 6: Nicht sparen bei der Hülle

Ein hochwertiger Einband aus schwerem Leder für die Menükarte macht sich auf die Dauer bezahlt. Es wirkt nicht nur edel, es ist edel. Zugleich ist es pflegeleichter als Kunststoffhüllen. Natürlich passt eine so gediegene Menükarte nicht in jede Gastronomieeinrichtung, es gibt jedoch heute für jede Einrichtung entsprechend hochwertige Speisekarten-Einbände. Ist die Anzahl der Speisen sehr gering, genügt auch ein laminierter und exklusiv bedruckter Faltkarton mit einzelnen Blättern im Inneren sowie einem Aufsteller auf jedem Tisch.

Punkt 7: Seitengestaltung

Auch die einzelnen Seiten der Menükarte sollten dem Design der Hülle angepasst werden. Etwa ein Goldrand und eine Prägung oder was sonst zum Stil des Hauses passt.

Punkt 8: Inhalte machen es Interessanter

Menükarten zu lesen, ist nicht gerade vergleichbar mit der Lektüre eines Krimis, eher mit einem Telefonverzeichnis. Das kann sich ändern, indem die einzelnen Speisen eine detaillierte und wertende Beschreibung erhalten. Einfach nur „Steak“ zu schreiben, ist langweilig. Zu schreiben, dass dieses Steak von einem Angus-Rind stammt, das aus regionaler und traditioneller Zucht kommt, hört sich um einiges besser an. Beim Text kann auch noch einmal ein kleiner Ausflug in den Bereich Verkaufspsychologie gemacht werden. Die Einfügung von bestimmten Stichworten wie: niedrig, gering, verringert oder reduziert, auch wenn sich diese eigentlich auf die Speisen beziehen, haben gleichzeitig die Wirkung, dass der Gast die Preise ebenso als niedrig betrachtet.

Punkt 9: Nicht zu viel und nicht zu wenig

Eine überbordende Menükarte mit unzähligen Speiseangeboten bringt kaum mehr Umsatz, es wirkt eher gegenteilig. Pro Kategorie etwa 5 bis 7 Speisen, klar unterteilt und betitelt, ist sinnvoller.

Punkt 10: Achten Sie auf Rechtschreibfehler

Gäste lieben es, Fehler zu finden und diese auch gleich in den Social Media zu verbreiten, also ist hier Vorsicht geboten. Und nun möchten wir vom B+V Stapelstuhl Team Ihnen natürlich viel Erfolg beim Menükarte erstellen.

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